Assistenzärztin

„Wir dürfen hier lernen“

Marie Kleine-König ist Assistenzärztin in der Orthopädie und Unfallchirurgie am Clemenshospital in Münster.

 

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Das Telefon in der Tasche ihres Kasacks klingelt immerzu, es bleibt wenig Zeit für Pausen. Mit guter Laune und viel Energie wirbelt Marie Kleine-König durch ihren Arbeitstag als Assistenzärztin in der Orthopädie und Unfallchirurgie im Clemenshospital in Münster.

Marie Kleine-König steht konzentriert am Operationstisch und führt eine gelenkerhaltende Korrektur eines Knick-Senkfußes durch. An drei Stellen muss sie dabei Knochen durchtrennen.„Das ist ein Handwerk, das man nur lernt, wenn man es macht. Und wir dürfen hier lernen.“ Aus der Hüfte entnimmt der verantwortliche Oberarzt unterdessen ein kleines Stück Knochen, das am Fersenbein eingesetzt wird, um die Fußstellung zu korrigieren. „Das Wichtigste für Chirurginnen und Chirurgen ist, dass sie in den OP kommen und selbst operieren dürfen. Wir dürfen hier viel operieren. Natürlich immer mit einem Oberarzt, einer Oberärztin oder dem Chefarzt an der Seite.“

Mehr als drei Stunden steht die Assistenzärztin der Orthopädie und Unfallchirurgie mit ihrem Team heute im Operationssaal. Davor war Marie Kleine-König bereits ein paar Stunden auf Station und hat bei der Visite ihre Patientinnen und Patienten gesehen. Seit dreieinhalb Jahren ist Marie Kleine-König am Clemenshospital in Münster in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Handchirurgie und Sportmedizin. „Die Work-Life-Balance ist hier wirklich toll. Es wird von niemandem erwartet, dass man jeden Tag länger bleibt. Die Stimmung unter den Kolleginnen und Kollegen ist klasse, und wir bekommen hier viel Verantwortung übertragen.“

In zwei Jahren ist die 30-Jährige mit der Fachärztinnenausbildung fertig und liegt damit genau in ihrem Zeitplan. Dass es die Orthopädie und Unfallchirurgie mal werden würde, war der Assistenzärztin bereits im zweiten Semester ihres Medizinstudiums klar. „Ich wollte operieren, und in der Orthopädie und Unfallchirurgie hat man es, anders als in anderen chirurgischen Bereichen, nicht nur mit einem Organ oder Körperteil zu tun. Man behandelt den ganzen Menschen.“

Assistenzärztin/-arzt

Eine Assistenzärztin bzw. ein Assistenzarzt ist eine Ärztin oder ein Arzt, die bzw. der die Erlaubnis zur ärztlichen Tätigkeit erhalten hat (Approbation), jedoch noch keine Facharztweiterbildung abgeschlossen hat. Eine Assistenzärztin bzw. ein Assistenzarzt wird auch Ärztin oder Arzt in Weiterbildung bezeichnet, da sie oder er in der Regel eine Ausbildung in einem medizinischen Fachgebiet absolviert.

Marie Kleine-König ist ein "Energiebündel", erzählen ihre Kollegen schmunzelnd im Pausenraum des Zentral-OPs. Sie liebt die Abwechslung, die ihr Beruf bereithält. Nach der OP, einem kurzen Check auf der Station, ein bischen Bürokratie und einem Butterbrot im Gehen, unterrichtet Marie Kleine-König Studierende, die ihr Praktisches Jahr am Clemenshospital absolvieren. In schwindelerregendem Tempo fragt sie die Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner ab, beantwortet souverän und scheinbar ohne Luft zu holen deren Nachfragen. Nicht ein einziges Mal muss sie kurz nachdenken, ist unsicher oder weiß keine Antwort. Sie ist ambitioniert, hat promoviert, ist Sprecherin der Assistenzärzte am Clemenshospital. "Dass ich heute bereits ausgebildete Fußchirurgin bin, habe ich fast komplett den Weiterbildungsmöglichkeiten der Alexianer zu verdanken."

„In der Orthopädie und Unfallchirurgie kann jeder Tag anders aussehen. Es gibt die Sprechstunde, da sehen wir Patientinnen und Patienten, die von niedergelassenen Ärztinnen oder Ärzten geschickt werden, oder man ist auf Station, im OP oder in der Notfallambulanz, und da weiß man gar nicht, was auf einen zukommt“, erzählt Kleine-König und strahlt dabei. Denn nach dem Unterricht geht es für die Assistenzärztin noch für zwei Stunden in die Notfallambulanz. Müdigkeit oder Erschöpfung merkt man ihr nicht an, während sie von einem Behandlungsraum zum nächsten eilt. Zwischendurch erledigt sie Papierkram, scherzt mit den Kolleginnen und Kollegen, und immerzu klingelt das Telefon in der Brusttasche ihres Kasacks. „Die Zeit im Arbeitsalltag für die einzelnen Patientinnen und Patienten ist deutlich weniger geworden, das muss man leider so sagen“, bedauert Marie Kleine-König und versucht dennoch, allen gerecht zu werden. „Ich versuche, mir die Zeit zu nehmen.“

Was nach der Facharztprüfung kommt, ist noch nicht klar. „Ich habe nie bereut, zu den Alexianern gegangen zu sein. Ich glaube, dass die Alexianer Interesse daran haben, gute Leute zu halten, aber das muss natürlich auch immer mit dem Stellenplan passen.“ Ihr gefällt es jedenfalls im Clemenshospital – vor allem, dass hier bei der Arbeit auch viel gelacht wird.

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